Der Blaumann! Jeder kennt ihn, viele tragen ihn und so manch einer hat sich bestimmt schon einmal gefragt: Wie wurde der Blaumann überhaupt zum Blaumann? Und gibt es vielleicht auch in anderen PSA-Bereichen solch dominante Farben? Ohne gleich zu viel verraten zu wollen: Von „historisch gewachsen“ über „rechtlich vorgegeben“ bis hin zu „psychologisch wertvoll“ steckt hinter der Farbgebung von persönlicher Schutzausrüstung viel mehr, als es auf den ersten Blick den Anschein hat!

In diesem zweiten von drei Blog-Artikeln zum Thema „Farben“ widmen wir uns vorrangig der Frage, warum bestimmte Teile unserer persönlichen Schutzausrüstung (aber auch unserer Alltagskleidung) bestimme Farben haben. Im letzten Artikel der Serie wird es dann hauptsächlich um Unternehmensfarben und modische Aspekte gehen. Seien Sie gespannt!

Wie wurde der Blaumann eigentlich zum Blaumann?

Die Erfolgsgeschichte des „Blaumanns“ beginnt im Mittelalter: In jener Zeit gab es strenge Kleiderordnungen für die jeweiligen gesellschaftlichen Schichten. So waren zahlreiche kräftige und auffällige Farben – wie Rot, Goldgelb, Orange und auch Grün – dem Adel vorbehalten. Diese Farben mussten extra gemischt werden und hatten daher auch einen stolzen Preis. Auf diese Weise konnte der Adel seinen Wohlstand für jedermann sichtbar zur Schau stellen. Die einzigen Farben, die nicht für den Adel bestimmt waren: Schwarz und Blau. Da aber in der Regel nur Priester schwarz gekleidet waren, entwickelte sich das Blau zur Alltagsfarbe für Bürger, Bauern und vor allem Arbeiter. Als der praktische Arbeitsoverall für die überwiegend männlichen Arbeiter in Mode kam, stellte sich die Frage nach der Farbe eigentlich gar nicht mehr – und so war der Blaumann geboren. Heutzutage ist nur noch der Name geblieben, denn der Blaumann ist mittlerweile in zahlreichen unterschiedlichen Farben erhältlich … darunter aber natürlich auch Blau.

Blaue uvex perfect Workwear-Latzhose mit vielen Taschen und Stretchzonen am Knie

Früher waren Blaumänner ganze Oberalls, heute verwendet man den Begriff eher im Bezug auf blaue Latzhosen.

Rechtliche Farb-Vorgaben

Für persönliche Schutzausrüstung werden viele unterschiedliche Farben eingesetzt. Dabei haben natürlich Signalfarben in einigen Bereichen besondere Bedeutung. Viele kennen das Thema am ehesten von der Warnweste im Auto – aber Warnweste ist nicht gleich Warnweste: Seit dem Jahr 2013 gibt es eine neue internationale Norm DIN EN ISO 20471:2013-09, die die Leistungsanforderungen an Farbe und Reflektoren genau festlegt. Zusätzlich ist darin exakt geregelt, welche Mindestfläche und Anordnung die Reflektoren besitzen müssen, um einen Qualitätsstandard für Warnwesten zu schaffen und so Sicherheit zu garantieren. Übrigens: Die Trage- und/oder Mitführpflicht von Warnwesten im Auto ist von Land zu Land unterschiedlich. Bei Missachtung können hohe Geldstrafen drohen. Informieren Sie sich am besten vor Ihrer nächsten Reise, welche Regelungen wo gelten – zum Beispiel bei der DEKRA.

Bauarbeiter mit uvex Schutzkleidung und Warnweste mit aktiven Leuchtstreifen

Warnwesten gibt es mittlerweile auch mit aktiven Leuchtstreifen (Art.: 17255)

Auch im Bereich der Lebensmittelverarbeitung gibt es strenge rechtliche Vorgaben für PSA. Besonders wichtig ist dabei die Farbgebung der eingesetzten Handschuhe und des Gehörschutzes: Diese müssen blau sein, da Blau die einzige Farbe ist, die auf natürlichem Weg nicht in Lebensmitteln vorkommt. So ist gewährleistet, dass man leicht erkennen kann, wenn ein Teil der Schutzausrüstung als Fremdkörper versehentlich in den Lebensmitteln landet. 

uvex xact-fit detec Stöpselgehörschutz mit Kordel und auffälliger blauer Farbe, auch für die Lebensmittelverarbeitung geeignet

Blauer Gehörschutz ist nicht leicht zu übersehen.

Wie Farben auf uns Wirken

Fühlen Sie sich manchmal durch bestimmte Farben in Ihrem Denken beeinflusst? Nein? Dass Sie sich da mal nicht täuschen … Wussten Sie zum Beispiel, dass bei grünem Licht die Zeit subjektiv schneller vergeht? Oder dass Frauen in roter Kleidung attraktiver auf Männer wirken? Auch beim Lernen können uns Farben helfen, denn farbige Inhalte lassen sich deutlich besser merken als langweilige schwarze Textwüsten. Farben können uns auch manipulieren: Sie können Gefühle wecken, Stimmungen erzeugen oder unsere Gemütslage verändern – und uns sogar in unseren Entscheidungen beeinflussen.

Die Unterteilung in „warme“ und „kalte“ Farben kennt jeder vermutlich noch aus dem Kunstunterricht, aber sie spielt auch bei der Wahl unserer Kleidung eine Rolle: Es macht einen Unterschied, ob wir das T-Shirt in Blau oder Orange tragen. Kalte Farben erzeugen tendenziell ein Gefühl von Kälte, aber auch von Distanz. Warme Farben hingegen wirken hell und freundlich, und damit in gewissem Maße auch anziehend. Der Grund, warum bei persönlicher Schutzausrüstung häufig kalte Farben zum Einsatz kommen, ist jedoch kein psychologischer, sondern ein eher pragmatischer: Sie sind unauffälliger und weniger schmutzanfällig. 

Männer und Frau in sportlicher uvex suxxed Workwear beim Pausemachen

Lassen Sie ruhig mal den Unterschied zwischen den warmen und den kalten Farben auf sich wirken.

uvex eco Labormantel für Herren in weiß mit Reverskragen und Taschen

Weiße Laborkittel strahlen Kompetenz aus.

Hinter diesem Sprichwort steckt so manch ein interessanter Aspekt: Laut einer neuen Studie etwa soll das Tragen eines weißen Kittels die geistigen Fähigkeiten steigern und unsere Konzentration verbessern. Außerdem wirken gut gekleidete Lehrer, Therapeuten oder Geschäftspartner kompetenter als jemand, der allzu leger gekleidet ist. In vielen Bereichen ist deshalb auch unauffällige Schutzausrüstung gefragt – etwa bei Stewardessen, die gerne zu hautfarbenem Gehörschutz greifen, oder bei Teamleitern, die in modischen Business-Sicherheitsschuhen zwischen Meetings und Produktionsstätte hin und her wechseln. 

Was wir tragen, beeinflusst aber nicht nur unser Gegenüber, sondern auch uns selbst: Nicht grundlos ist es in vielen Call-Centern oder Telefonbereichen üblich, dass die Mitarbeiter Anzüge und Kostüme tragen – denn formell gekleidete Personen denken ganzheitlicher und abstrakter, sind unterm Strich also meist professioneller. Außerdem treten nach Ansicht des Psychologen Abraham Rutchick und dessen Kollegen von der California State University Anzugträger in Geschäftsverhandlungen dominanter und erfolgreicher auf als Menschen in Alltagskleidung.

Damit ist alles gesagt?

Vielleicht denken Sie in Zukunft noch ausführlicher über ihre Farb- und Kleiderauswahl nach, denn wie eben gelernt kann das großen Einfluss auf Sie selbst und auf Andere haben. Lesen Sie unbedingt auch den ersten Beitrag aus unserer Serie, um zu erfahren, welche Funktionen Farben im Arbeitsschutzumfeld sonst noch erfüllen … und ob Sie’s glauben oder nicht: Wir haben noch viel mehr über PSA und ihre Farben zu sagen – so viel, dass es bald noch einen weiteren Blogbeitrag zu diesem Thema geben wird. Schauen Sie bald wieder hier vorbei, um die Fortsetzung nicht zu verpassen!

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