Unsere Füße sind das Körperteil, das am weitesten von unserem Kopf entfernt liegt und sich deshalb größtenteils außerhalb unseres bewussten Wahrnehmungsbereichs befindet. Wenn es keine Probleme gibt, schenken wir ihnen kaum Beachtung.
Trotzdem sind die Füße für unseren Alltag extrem wichtig, schließlich helfen sie uns, zu stehen und uns von A nach B zu bewegen. Gerade im Arbeitsleben gilt es deshalb, unsere Füße zu schützen – sei es beim Laufen, Knien, bei der Arbeit an der Maschine oder im Fall eines Arbeitsunfalls. Reguläre Sicherheitsschuhe bieten Fußschutz bei herunterfallenden Gegenständen oder Stößen. Bei Fußfehlstellungen und anderen Erkrankungen kommen individuell angefertigte orthopädische Einlagen für Sicherheitsschuhe zum Einsatz oder es werden orthopädische Veränderungen an einem Sicherheitsschuh vorgenommen. Dadurch wird eine stabile Fußstellung unterstützt.
Was macht gute Sicherheitsschuhe aus?
Im Gegensatz zu Berufsschuhen (Arbeitsschuhen) müssen Sicherheitsschuhe zwingend mit einer schützenden Zehenkappe ausgestattet sein.
Sicherheitsschuhe müssen sicherheitsrelevante Schutzmerkmale aufweisen, die in regelmäßigen Intervallen nach den Anforderungen der DIN EN ISO 20345 geprüft werden. In dieser Norm werden zum Beispiel die Länge und der Widerstand der Zehenkappe, die Höhe des Schuhoberteils sowie die Eigenschaften von Fersenbereich, Obermaterial und Laufsohle festgelegt. Anhand der verschiedenen Schutzeigenschaften werden Sicherheitsschuhe in die unterschiedlichen Sicherheitsstufen S1, S2 und S3 eingeteilt. Entspricht ein Sicherheitsschuh allen notwendigen Anforderungen, wird eine Baumusterprüfbescheinigung ausgestellt und der Schuh wird als „baumustergeprüft“ gekennzeichnet.
Orthopädisch veränderte Sicherheitsschuhe für jeden Fuß
Dank der umfangreichen Prüfungen und Zertifizierungen schützen Standard-Sicherheitsschuhe Ihre Füße bei korrektem Gebrauch verlässlich vor Verletzungen bei Arbeitsunfällen sowie vor langfristig auftretenden Berufskrankheiten. Jedoch passt nicht jeder Schuh zu jedem Fuß. Deshalb können Sicherheitsschuhe individuell an die Bedürfnisse der Träger:innen angepasst werden, zum Beispiel durch orthopädisch angefertigte Maßeinlagen und/oder äußere Zurichtungen am Sicherheitsschuh.
Wann sind orthopädische Veränderungen von Sicherheitsschuhen sinnvoll?
Weit über die Hälfte der deutschen Bevölkerung ist von Fußfehlstellungen betroffen und würde von orthopädischen Veränderungen am oder im Schuh profitieren. Das gilt sowohl für Alltagsschuhe als auch für Sicherheitsschuhe, die im Berufsleben getragen werden.
Bei diesen Krankheitsbildern kommen orthopädisch veränderte Sicherheitsschuhe zum Einsatz:
- Fußfehlstellungen wie Senkfuß, Plattfuß, Knickfuß, Hohlfuß oder Klumpfuß
- diabetisches Fußsyndrom
- Arthrose oder Rheuma
- Gelenkinstabilitäten
- Beinlängenunterschiede
- nach Amputationen
Orthopädisch abgeänderte Sicherheitsschuhe, beziehungsweise orthopädische Einlagen für Sicherheitsschuhe werden individuell angefertigt. Sie helfen dabei, den Gang der Patient:innen zu stabilisieren und zu verbessern. Außerdem verringern sie Schmerzen in den Füßen, in den Beinen sowie im Rücken und helfen, Fehlbelastungen vorzubeugen.
Wie können Arbeits- und Sicherheitsschuhe orthopädisch angepasst werden?
Je nach medizinischer Indikation, Krankheitsbild und Beschwerden können Sicherheits- und Arbeitsschuhe auf unterschiedliche Weise an den Fuß angepasst werden. Zum einen kann der Schuh selbst bearbeitet werden, zum Beispiel durch eine einseitige Erhöhung der Schuhe, des Innen- oder des Außenrandes. Zum anderen kommen Sohlenrollen zum Einsatz, bei denen die Schuhsohle an bestimmten Stellen verändert oder verdickt wird, um den Mittelfußbereich oder die Ballen zu entlasten. Ein Pufferabsatz ist eine zusätzlich zur Sohle angefertigte Stoßdämpfung an der Ferse. Diese Absatzart entlastet die Ferse, was Erkrankungen und Schmerzen in den Kniegelenken oder in der Hüfte vorbeugt.
Anhaltende Sicherheitsgewährleistung nach orthopädischen Veränderungen
Orthopädisch veränderte Sicherheitsschuhe und individuell angepasste Einlagen für Sicherheitsschuhe können die Fußgesundheit nachhaltig verbessern und Ausfallzeiten am Arbeitsplatz verhindern. Damit Ihre Sicherheit auch nach den Veränderungen weiterhin gewährleistet ist, gibt es jedoch einige Punkte zu beachten:
Sobald ein zertifizierter Sicherheitsschuh durch orthopädische Einlagen oder eine äußere Zurichtung verändert wird, erlöschen alle geprüften Sicherheitsanforderungen gemäß DIN EN ISO 20345. Der Grund dafür ist, dass durch die Anpassungen neue Materialien im Schuh eingesetzt werden, die unter Umständen noch nicht in Kombination mit anderen Materialien geprüft wurden – es ist nicht gegeben, dass die neue Materialkombination dieselben Sicherheitsstandards erfüllt wie die des ursprünglichen Schuhs. Deshalb ist es auch untersagt, private, orthopädische Einlagen in Sicherheitsschuhen zu verwenden. Orthopädisch angepasste Sicherheitsschuhe sowie sämtliche Komponenten, die für orthopädische Einlagen und Schuhzurichtungen verwendet werden, müssen zusammen mit dem Schuh erneut nach EN ISO 20345 zertifiziert werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass individuell veränderte Sicherheitsschuhe weiterhin den geltenden Vorschriften des Arbeitsschutzes gerecht werden.
So werden orthopädische veränderte Sicherheitsschuhe geprüft
Werden Sicherheitsschuhe durch orthopädische Einlagen oder Zurichtungen verändert, müssen sie weiterhin dem bereits geprüften Baumuster entsprechen. Das heißt, Schuh und Einlage werden nochmals gemeinsam getestet, um sicherzustellen, dass die Schuhe weiterhin als baumusterzertifiziert gelten dürfen. Diese Prüfungen erfolgen nach der Norm EN 20345:2020 / DGUV 112-191.
Dabei werden zum Beispiel folgende Prüfungen durchgeführt:
- Stoßfestigkeit und Druckwiderstand
- Energieaufnahme/Dämpfung
- Antistatik
- ESD (Electrostatic Discharge)
Außerdem gilt zu beachten, dass orthopädische Einlagen durch diese Regelungen nicht in jedem Sicherheitsschuh verwendet werden dürfen – die Schuhe müssen speziell für orthopädische Anpassungen zugelassen sein.
Beispiel Kappenprüfung
Bei einer Prüfung von Sicherheitsschuhen nach orthopädischen Anpassungen werden zum Beispiel die Schutzkappen der Schuhe nochmals untersucht. Reguläre Sicherheitsschuhe sind zwingend mit Zehenschutzkappen aus Kunststoff, Aluminium oder Stahl ausgestattet – die Widerstandsfähigkeit dieser Schuhe wird in Joule angegeben.
- Beachtung der Resthöhe: Durch die Veränderung der Schuhe, vor allem durch Verdickungen der Sohle oder Einlagen, verringert sich der im Schuh vorhandene Platz. Im schlimmsten Fall stoßen die Zehen nun am Schuh an, was zu Druckstellen führen und die Wirksamkeit der Zehenschutzkappen vermindern kann.
- ESD-Prüfung: Bei der ESD-Prüfung eines Sicherheitsschuhs wird die elektrostatische Entladung (ESD = „Electro Static Discharge“) geprüft. ESD-fähige Schuhe sind antistatisch. Sobald die Schuhe orthopädischen Veränderungen unterlaufen, ist diese Antistatik nicht mehr zwingend gegeben, weshalb eine weitere ESD-Prüfung notwendig ist.
uvex medicare – unsere Lösung für orthopädische Arbeitsschuhe
Wurde eine Erkrankung der Füße oder ein anderes Krankheitsbild festgestellt, benötigen Sie neben speziellen Schuhen oder Einlagen für den Privatgebrauch auch orthopädisch angepasste Sicherheitsschuhe nach Maß für die Arbeit.
Die Sicherheitsschuhe uvex motion 3XL sind eine Zwischenlösung zwischen Standardsicherheitsschuh und Maßschuh. Sie sind besonders geräumig, sodass sie problemlos mit orthopädischen Einlagen getragen werden können. Zudem können sowohl der Senkel als auch das Fußbett der Schuhe individuell verändert werden.
Darüber hinaus bieten wir Ihnen über uvex medicare die Möglichkeit, Ihre Sicherheitsschuhe individuell auf Ihre orthopädischen Bedürfnisse anpassen zu lassen. Mit uvex medicare erhalten Sie orthopädische Einlagen sowie orthopädische Zurichtungen für uvex Sicherheitsschuhe. Die Lösungen von uvex medicare sind in Kombination mit uvex Sicherheitsschuhen gemäß DIN EN ISO 20345 geprüft und zertifiziert. Um die unterschiedlichen Sicherheitsklassen zu berücksichtigen, erhalten Sie bei uvex orthopädisch zugerichtete Sicherheitsschuhe der Klassen S1, S2 und S3.
Welche Möglichkeiten bietet uvex medicare?
Im Umfang von uvex medicare bieten wir Ihnen folgende Arten von orthopädischen Lösungen für uvex-Sicherheitsschuhe:
- Schuherhöhungen
- Sohlenrollen
- Schmetterlingsrollen
- Innen- / Außenerhöhung der Laufsohle
Außerdem wird bei den Veränderungen zusätzlich zwischen zwei Typen unterschieden:
Veränderungen nach Typ 1
Zugerichtete Sicherheitsschuhe nach Typ 1 beschreiben Modelle, die mit zugerichteten (orthopädischen) Einlegesohlen ausgestattet sind.
Notwendige Tests für Typ 1:
- Zehenschutz
- Einlegesohle: pH-Wert, Wasserdurchlässigkeit, Wasseraufnahme und -abgabe, Abriebwiderstand, Chrom VI
- weitere Tests je nach gekennzeichneten Zusatzanforderungen (z. B. A, C, E, HI, CI, M)
Veränderungen nach Typ 2
Unter Typ 2 versteht man Sicherheitsschuhe, die im Bereich der Laufsohle zugerichtet wurden. Typ 1 und Typ 2 können in einem Schuh kombiniert werden.
Notwendige Tests für Typ 2:
- Trennkraft zwischen Schuhoberteil und Sohle
- Zehenschutz
- Rutschhemmung
- Laufsohle: Reißfestigkeit, Abriebwiderstand, Biegefestigkeit, Hydrolysebeständigkeit, Trennkraft zwischen den Schichten bei Mehrschichtenschuhen
- weitere Tests je nach gekennzeichneten Zusatzanforderungen (z. B. SR, A, C, E, HI, CI, M, HRO, FO)
Orthopädische Einlagen für Sicherheitsschuhe – Kostenübernahme
Benötigen Sie Gesundheitssicherheitsschuhe für die Arbeit, fragen Sie sich vielleicht, wer die Kosten für diese Ausrüstung übernimmt. Generell gilt, dass der Arbeitgebende verpflichtet ist, Ihnen persönliche Schutzausrüstung wie Sicherheitsschuhe zur Verfügung zu stellen. Benötigen Sie darüber hinaus individuelle Veränderungen oder orthopädische Einlagen für Ihre Sicherheitsschuhe, liegt die Kostenübernahme bei der Rentenversicherung.
Individuelle orthopädische Anpassungen mit uvex medicare
Für Ihre Füße nur das Beste! uvex medicare bietet Ihnen orthopädisch angepasste Sicherheitsschuhe bzw. orthopädische Einlagen, die individuell auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Jede Veränderung wird fachmännisch von Orthopädieschuhmachern durchgeführt und die Normkonformität bestätigt, um Ihre Sicherheit am Arbeitsplatz jederzeit zu gewährleisten.
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