Der Arbeitsschutz auf einer Baustelle ist unerlässlich. Wird dieser vernachlässigt, kann dies schwerwiegende Unfälle zur Folge haben. Obwohl die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle im Baugewerbe gesunken ist, ist die Zahl der tödlichen Unfälle auf Baustellen gestiegen. Doch worauf sollten Sie bei der Baustellenabsicherung achten? In diesem Blogbeitrag erläutern wir Ihnen die Regeln und Vorschriften zur Arbeitssicherheit auf Baustellen und verraten Ihnen alle nötigen Informationen, um mögliche Gefahrenquellen auf Ihrer Baustelle zu vermeiden.

 

Gefahrenquellen auf der Baustelle 

Aufgrund parallel ablaufender Arbeitsprozesse, sowie einer Abhängigkeit von der oftmals stetig verändernden Arbeitsumgebung in Form von Bodenfestigkeit und Witterungseinflüssen ist eine Vielzahl von Faktoren hinsichtlich der Beseitigung von Gefahrenquellen auf einer Baustelle zu beachten. Jedoch gehören insbesondere mangelnde Sicherheits- und Schutzvorkehrungen aufgrund von beispielsweise Termindruck zu den vermeidbaren Ursachen von Gefahrensituationen. Dabei weisen unter anderem herumliegende und herabstürzende Gegenstände, schwere Lasten oder Arbeiten mit ätzenden Stoffen oder elektrischem Strom ein erhöhtes Verletzungsrisiko auf.

Eine gewissenhafte Umsetzung der Baustellensicherheit ist insbesondere an hochgelegenen Arbeitsplätzen von Bedeutung. Denn stürzende Personen gehören neben ungesicherten Gruben und einem fahrlässigen Umgang mit elektrischem Strom zu den häufigsten Gefahrenquellen. Laut dem Leiter der Hauptabteilung der Prävention von BG Bau führen Abstürze von hochgelegenen Arbeitsplätzen fast immer zu schweren Verletzungen mit dramatischen Folgen für die Betroffenen und enden bei größeren Absturzhöhen oft tödlich. „Dabei sind sie durch die Einhaltung weniger einfacher Regeln vermeidbar.“ Während die primäre Absturzsicherung dazu dient den Absturz in gefährdeten Bereichen zu vermeiden, dient die sekundäre Absturzsicherung dem sicheren Auffangen von Personen oder Materialien im Ernstfall. Generell wird die Absturzsicherung als „zwangsläufig wirksame Einrichtung, die abstürzende Beschäftigte auch ohne deren bewusstes Mitwirken auffängt und vor einem weiteren Absturz schützt“ definiert. Hierzu dienen Auffangeinrichtungen, Durchtrittsicherungen und Seitenschutzwände.

Blick von oben auf eine Baustelle

Aufgrund der erschwerten Arbeitsumstände gehört auch elektrischer Strom zu den häufigsten Unfallverursachern auf der Baustelle. Wenn elektrische Maschinen und Geräte beschädigt, fehlerhaft repariert, übermäßig beansprucht, unsachgemäß benutzt werden oder verschmutzt sind, bilden sie die Grundlage für eine Vielzahl von Sicherheitsrisiken.

Sicherheitstechnische Notwendigkeiten, um die Unfallgefahr auf ein Minimum zu beschränken beinhalten hierbei unter anderem die Überprüfung des einwandfreien Zustandes der elektrischen Anlage durch eine ausgebildete Elektrofachkraft. Zudem ist zu Beginn eines Arbeitstages die sichere Funktionsfähigkeit der verwendeten Maschinen zu Überprüfen sowie ausschließlich Maschinen und Geräte zu wählen, welche die Kennzeichnung für die Anforderungen und den witterungsbedingten Umständen auf der Baustelle standhalten.

BG Bau Gefährdungsbeurteilungen

Die Gefährdungsbeurteilung der BG Bau ist eine entscheidende Grundlage zur Einhaltung und Ergänzung von Maßnahmen für die Sicherheit und dem Gesundheitsschutz der Beschäftigten.

Indem Mängel und Sicherheitslücken rechtzeitig erkannt werden, können Schutzmaßnahmen gegen vielfältige Sicherheitsrisiken auf der Baustelle integriert werden. Dies ist insbesondere bei kleinen und mittelständischen Unternehmen aus dem Baugewerbe von Bedeutung, da hier ein Ausfall von Maschinen oder Personal das Produktivitätslevel und die Qualität der Arbeit sowie den Erfolg der Firma maßgeblich negativ beeinflussen kann.

Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Gefährdungsbeurteilung von Arbeitsbedingungen und -tätigkeiten im Arbeitsschutzgesetz vorgeschrieben ist.

Zudem kann die Bewertung der Gefährdungen und Belastungen und das Ergreifen von gegensteuernden Maßnahmen zu einer Verbesserung bereits vorhandener Arbeitsabläufe genutzt werden.

Regeln zum Arbeitsschutz auf Baustellen

Grundsätzlich dienen die Regeln zum Arbeitsschutz am Bau (RAB) dazu über den aktuellen Stand von Schutzvorkehrungen auf Baustellen zu informieren und das Unfallrisiko auf Baustellen zu mindern.

Diese konkretisierten Arbeitsschutzvorschriften werden vom Ausschuss für Sicherheit und Gesundheitsschutz auf Baustellen (ASGB) festgelegt. Genauere Informationen zu den Inhalten der Verordnungen des Arbeitsschutzes insbesondere auf Baustellen werden in den jeweiligen Abschnitten der RAB aufgelistet.

So wird in der RAB 33 darauf verwiesen, dass während der Planung und der Ausführungsphase der Bautätigkeiten die allgemeinen Grundsätze nach § 4 Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) von dem Bauherrn und SiGe-Koordinator berücksichtigt werden müssen. Obwohl die Verantwortlichkeit der einzelnen Arbeitnehmer:innen bestehen bleibt, ist darauf zu achten, dass die Grundsätze des Arbeitsschutzgesetztes bei der Ausführung ihrer Arbeiten angewandt und eingehalten werden.

Blick von unten zu einem Bauarbeiter hinauf, der auf einem Gerüst sitzt.

Baustellenverordnung

Im Rahmen der Baustellenverordnung werden konkrete gesetzliche Vorschriften zur Baustellenabsicherung und Vermeidung eines Unfallgeschehens aufgezeigt. Diese dient der Berücksichtigung des Arbeitsschutzes von der Planung bis hin zur Koordination auf der Baustelle. Um ein sicheres Zusammenarbeiten auf der Baustelle zu garantieren, benötigt es oftmals die Fachexpertise eines Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinators. Dessen Kernkompetenzen liegen zum einen in der Beratung mit dem Bauherrn, um mithilfe seiner Fachkenntnisse Fragen zu Bauprozessen und Arbeitsweisen zu klären. Zum anderen übernimmt er die Kommunikation zwischen Bauherrn und den beschäftigten Handwerkern und Handwerkerinnen auf der Baustelle.

Mit der Ausarbeitung eines sogenannten Sicherheits- und Gesundheitsschutzplans (SiGePlan) sorgt der/die Koordinator:in für einen reibungslosen und effektiven Ablauf der Bauarbeiten.

Der SiGePlan dient als Grundlage gewerkbezogener und gewerkübergreifender Gefährdungen zu ermitteln und diese in der Ausführungsphase zu vermeiden. Der/die Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator:in trägt somit einen wesentlichen Teil dazu bei, das Gefährdungsrisiko auf der Baustelle maßgeblich zu verringern. Hierfür organisiert er/sie die räumliche und zeitliche Zuordnung von Tätigkeiten, informiert alle Beteiligten über zugeordneten Maßnahmen für sicheres Arbeiten im Rahmen der Arbeitsschutzanforderungen und gibt zusätzlich weitere inhaltliche Empfehlungen für die auszuführenden Arbeiten.

Arbeitsschutzkleidung für mehr Sicherheit

Die geeignete Arbeitsschutzkleidung ist unter Einhaltung der Sicherheitsstandards ein weiterer Schritt der Gefahrenvermeidung auf der Baustelle. Kein:e Mitarbeiter:in auf dem Bau sollte aus Leichtsinnigkeit auf die Schutzausrüstung verzichten.

Zwei Bauarbeiter mit Warnwesten, Schutzkleidung, Schutzhandschuhen, Schutzbrillen und Schutzhelmen von uvex

Denn ein Helm dient in erster Linie nicht zur Einhaltung von festgelegten Sicherheitsregeln, sondern dazu den empfindlichen Kopf im Arbeitsalltag und im Ernstfall eines Unfalls zu schützen. Daher sollten die Anforderungen des Arbeitsschutzes nicht nur unter Aufsicht oder bei Bedarf, sondern während des gesamten Arbeitsablaufes auf der Baustelle eingehalten werden. Somit wird die Gefahr eines schwerwiegenden Arbeitsunfalles deutlich reduziert. Ganz egal ob es sich dabei um Sicherheitsschuhe mit Zehenschutzkappen oder um chemikalienbeständige Schutzbrillen handelt. Uvex bietet eine große Auswahl an Kleidung und persönlicher Schutzausrüstung für den baugewerblichen Bereich. Gerne beraten wir Sie ausführlich bei der Wahl der Schutzbekleidung für Ihren Arbeitssektor.

Kennen Sie schon unsere Sicherheitskleidung für das Baugewerbe? Lesen Sie in unserem Blog alles über den robusten uvex 3 – das Premiummodell für das Baugewerbe. Erfahren Sie außerdem interessante Fakten über das Thema Baulärm  und welche Regeln und Rechte Sie auf der Baustelle haben.

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