Elena und Franziska

Dangel

im Porträt: Persönliche Einblicke, tiefgründiges Interview und ihre Top 3 uvex PSA-Produkte

Beruf:Klempner

Bei Instagram bekannt als:@handwerk.schwestern

Elena und Franziska

Dangel

im Porträt: Persönliche Einblicke, tiefgründiges Interview und ihre Top 3 uvex PSA-Produkte

Beruf:Klempner

Bei Instagram bekannt als:@handwerk.schwestern

Das lieben wir an unserem Job:

Vielseitigkeit/Abwechslung, frische Luft, Kreativität

Das mögen wir an unserem Job nicht:

Wir mögen eigentlich alles 😅. Es ist nicht jeder Tag gleich aber auch Probleme lösen wir im Team gerne. 👍🏻

Interview

Interview

Interview

Interview

Wann und wem habt ihr zuletzt den Unterschied zwischen einem Klempner und einem Anlagenmechaniker erklärt?

Franziska Dangel: Das dürfte noch nicht lange her sein. Ich glaube, das war letzte Woche, da hatten wir Besuch in der Firma und da kam das Thema auf. Ich musste das dann erklären, weil das immer wichtig für das Verständnis ist.

Wollt ihr es den Lesern dieses Interviews auch einmal erklären?

Elena Dangel: Ja klar! Also ein Klempner macht nicht das, was – wie die meisten immer fälschlicherweise denken – heutzutage der Anlagenmechaniker macht, ganz plump: Gas, Wasser, Sch****. (lacht) Sondern der Klempner arbeitet am und auf dem Dach, man nennt es auch Spengler, Bauflaschner, mittlerweile auch Dach- und Fassadengestalter und wir machen alles rund ums Blech. Wir kümmern uns um Dachrinnen, Fallrohre, Standrohre, wir machen aber auch optische Aufwertungen am Gebäude wie Metallfassaden, Gaubenverkleidungen und Kaminverwahrungen.

Franziska Dangel: Wir sind eigentlich dafür verantwortlich, dass das Wasser nicht ins Gebäude läuft, sondern abgeleitet wird, damit keine Schäden entstehen. Das machen wir mit Metall und dabei gibt es verschiedene Techniken wie Falzen, Löten oder Nieten.

Auf eurem Instagram-Kanal erklärt ihr genau solche Dinge. Ist das ein Ziel von euch, via Social Media Aufklärung über das Handwerk zu betreiben?

Elena Dangel: Ja, diese Irrtümer aufzuklären ist ganz wichtig, weil das viele wirklich nicht wissen. Wir haben deswegen auch ein Klempnerformat gestartet. Daneben legen wir aber auch einen Focus auf das Thema Ausbildung, hier ist mit der Azubiwerkstatt ein neues Format gestartet, indem wir darauf eingehen möchten, wie wir eine gute Ausbildung für die Zukunft sicherstellen wollen. Außerdem geht es zur Zeit auch um Franzis Meisterstück und das Thema Digitalisierung wird ebenfalls für Betriebe immer wichtiger, darum greifen wir das auf. Franzi ist zudem unsere „BG-Franzi“, darum geht es bei ihr auch immer wieder um Arbeitsschutz.

Die Frauenquote ist in handwerklichen Berufen noch immer gering. Woran liegt das?

Elena Dangel: Das ist wahrscheinlich ein Klischee und kommt von früher, als es noch verboten war, dass Frauen am Bau arbeiten. Das typische Bild, das man vom Baustellenarbeiter hat, sind halt große Männer, vielleicht auch etwas ungepflegt. Darum ist es wichtig, über die Handwerksberufe im Einzelnen aufzuklären, weil unser Beruf ja zum Beispiel super sauber und kreativ ist. Wir haben es auch schon geschafft, mehrere Mädels zu überzeugen. Es bewerben sich immer wieder welche. Und die sind tatsächlich über Instagram zu uns gekommen.

Macht euch das dann stolz? Wenn euer Plan so aufgeht?

Franziska Dangel: Auf jeden Fall! Vor uns gab es hier keine Mädels auf der Baustelle und jetzt, seit wir da sind, hatten wir bestimmt schon vier oder fünf, die sich das ansehen und sich interessieren, auch für die Ausbildung. Und das freut uns natürlich richtig.

Elena Dangel: Ja, weil wir dann auch Verstärkung haben auf der Baustelle. Es freut uns natürlich, wenn wir sehen, dass es den Mädels genauso viel Spaß macht wie uns und sie das einfach für sich entdecken.

Ihr glüht ja geradezu für euren Beruf. Was verbindet ihr mit Begriff Handwerk?

Elena Dangel: Selbstverwirklichung!

Franziska Dangel: Auch Tradition! Das Fundament. Weil ohne das Handwerk geht gar nichts.

Elena Dangel: Wir würden nicht in einem Haus wohnen können, ohne das Handwerk. Klar, es gibt Architekten und Bauleiter, die das planen, aber am Ende braucht es darüber hinaus noch die Handwerker mit Praxiserfahrung, die jede noch so knifflige Stelle mit ihrem Handwerk lösen können.

Franziska Dangel: Und das wird auch in Zukunft wichtig bleiben. Man hat irgendwie das Gefühl, dass es immer weniger Menschen gibt, die sich da wirklich richtig auskennen. Wir haben zum Beispiel ältere Maschinen in der Werkstatt, die ab und zu mal streiken. Wir haben dann unsere Ansprechpartner, das sind teilweise Rentner von früher, die die Maschine reparieren können. Da habe ich schon Bedenken, dass das irgendwann niemand mehr kann. Was ich auch noch ergänzen will: Handwerk ist familiär und eine Gemeinschaft. Es geht nur zusammen.

Muss man talentiert sein für das, was ihr tut?

Franziska Dangel: Teilweise. Zuallererst sollte man motiviert sein, das auszuprobieren. Und dazulernen kann man immer, wenn man den Willen hat. Wir hatten selbst keine Ahnung, ob uns das liegt. Wir waren als Kinder nicht schon immer im Betrieb dabei.

Elena Dangel: Nach dem Abi haben wir uns dafür entschieden – ohne zu wissen, ob wir das können. Wir haben das Handwerkliche dann wirklich neu erlernt und lernen bis heute. Man lernt ja nie aus, was echt schön an diesem Beruf ist.

Wenn ihr so als Profis durch die Welt geht, könnt ihr dann eigentlich euer Fachauge ausknipsen? Oder fällt das sofort auf, wenn irgendwo eine Metallverkleidung nicht sauber verarbeitet ist?

Franziska Dangel: Ja das passiert! (lacht) Wir gucken sehr oft nach oben zu den Dächern und somit auch Klempnerarbeiten.

Elena Dangel: Dann sehen wir, wo richtig schön handwerklich gearbeitet wurde und die Handwerkskunst noch hervorscheint – oder ob doch vielleicht an der ein oder anderen Stelle gemurkst wurde.

Ihr seid viel auf Dächern unterwegs – wie gefährlich ist euer Job?

Franziska Dangel: Natürlich müssen wir mit offenen Augen durch die Baustelle gehen, weil man sich durchaus auch mal den Kopf anschlagen könnte. Aber das ist ja wie überall, man muss einfach ein bisschen achtsam sein.

Elena Dangel: Es gibt viele Sicherheitsstandards. Aber bevor wir eine Baustelle betreten, müssen wir auch prüfen, ob diese eingehalten werden. Ist ein Baugerüst beispielsweise fachgerecht aufgebaut? Und auch sonst muss man aufpassen, auf Ohren, Augen, Hände – einfach auf alles. Mit Handschuhen können wir das Blech besser anpacken, weil wir uns sonst schnell schneiden. Wenn wir flexen, müssen wir Augen und Ohren schützen, sonst gerät schnell etwas ins Auge oder ist laut. Es ist schon wichtig, dass man sich da schützt.

Welche Handschuhe tragt ihr?

Franziska Dangel: Wir haben oft die Handschuhe uvex Bamboo Twinflex im Einsatz. Die sind auf jeden Fall sehr gut. Man kann gefahrlos das Blech anfassen, ohne dass es wegrutscht oder dass man sich schneidet.

Welche Schutzausrüstung tragt ihr sonst noch?

Franziska Dangel: Wir können ja bei den Schuhen anfangen. Da kann es vorkommen, dass sich Wasser auf einem Flachdach sammelt, wenn es geregnet hat. Natürlich sollte kein Wasser in die Schuhe kommen. Im Zweifel braucht man dann einen guten Stiefel.

Elena Dangel: Es können dir auch Dinge auf die Füße fallen. Manchmal fliegt etwas und ich denke mir schon „Oh Gott, gleich knallt’s“. Und dann fällt mir ein, dass ich ja Stahlkappen in den Schuhen habe, die mich schützen. Außerdem muss unsere Kleidung auch Schnittschutz bieten und rissfest sein, falls man mal mit der Hose oder einem Oberteil irgendwo hängenbleibt. In manchen Fällen müssen wir auf der Baustelle auch einen Helm tragen, wenn wir mit einem Kran arbeiten zum Beispiel.

Wenn ihr euch jetzt mal tief in die Augen schaut: Was wäre eine Eigenschaft oder eine Fähigkeit von der jeweils anderen, die ihr auch gerne hättet?

Franziska Dangel: Wir ergänzen uns gut, das muss ich schonmal sagen. (lacht)

Elena Dangel: Auf jeden Fall! Bei Franzi finde ich es immer cool, wie sorgfältig und genau sie mit dem Blech umgehen kann. Ich kann das schon auch, aber als Gesellin vielleicht doch noch nicht ganz so gut wie Franzi als Meisterin.

Franziska Dangel: Elena kann Sachen gut auf den Punkt bringen. Und sie hat nicht diese Aufschieberitis wie ich. (lacht) Ich denke auch manchmal zu viel nach und sie kommt einfach schneller zum Ziel. Ich kann sie ein bisschen runterbringen und sie kann mich pushen. Wir treffen uns dann in der Mitte.

Habt ihr noch Ziele im Handwerk? Welches Projekt würde euch reizen?

Elena Dangel: Ich glaube, das muss man zweiteilen: Zunächst einmal möchten wir irgendwann den Betrieb unserer Eltern übernehmen und das auch wirklich gut machen. In einem tollen Miteinander mit den Mitarbeitern, uns da verwirklichen und das immer wieder optimieren. Und dann zur Baustelle: Ich habe gestern ein Reel gesehen, von Klempnern auf einem Dach. Das war ein riesiges Kupferdach bei einer Kirche und die haben das mit der Drohne gefilmt. Und da dachte ich mir kurz: Da hätte ich so Bock drauf! Die schönen Kupfer-Scharen und wie die Klempner das oben am First verfalzt haben.

Franziska Dangel: Passt! (lacht)

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