Wenn Sie den Großteil Ihrer Zeit auf einer Baustelle verbringen, wissen Sie, dass Stöße gegen den Kopf nur allzu leicht passieren. Oft resultieren daraus kleinere Beulen, aber manchmal sind die Folgen auch schwerwiegender. Zu den häufigsten Unfällen gehören Schläge an der Kopfseite, herabfallende Gegenstände, Ausrutschen, Stolpern oder Stürze. Dabei kann es sich um schräge Aufpralle handeln, die eine Rotationsbewegung erzeugen können. Jährlich werden in Deutschland rund 60.000 Arbeitsunfälle mit Kopfverletzungen gemeldet. Von diesen Vorfällen führen 1,5 von 1.000 aufgrund der Schwere der erlittenen Verletzung zum Tod. (1)

Bei der Arbeit in Bereichen, in denen das Risiko besteht sich den Kopf zu stoßen, sollten Helme für Sicherheit sorgen und schweren Kopfverletzungen vorbeugen.

Wir alle haben die Schlagzeilen über Kopfverletzungen im Sport gelesen: Im professionellen Fußball, Rugby, in der NFL und im Boxen können sie in schweren Fällen zu langfristigen Problemen wie degenerativen Gehirnerkrankungen führen, die durch mehrfache Kopfstöße, sogenannte Schädelprellungen, verursacht werden. Viele Menschen sind bei der Arbeit und beim Sport dem Risiko einer Kopfverletzung ausgesetzt. Einige sind gefährdeter als andere, z. B. diejenigen, die im Baugewerbe, in der Industrie und in der Versorgungsbranche tätig sind.

Schutzhelme schützen uns in verschiedenen Formen seit Tausenden von Jahren. Sie haben sich von ihren bescheidenen Anfängen als Kampfrüstung im Jahr 2500 v. Chr. bis heute, wo ihre Verwendung viel weiter verbreitet ist, bewährt. Trotz einer der höchsten Tragequoten aller PSA-Produkte und der weit verbreiteten und meist verpflichtenden Verwendung von Schutzhelmen besteht weiterhin das Risiko schwerer Kopfverletzungen, einschließlich Gehirnerschütterungen. Unser wertvollstes Gut ist unser Kopf, denn er ist das Körperteil, das alles Andere funktionieren lässt. Wenn unserem Kopf etwas passiert passiert, kann dies ernste Folgen haben – von Gehirnverletzungen bis zum Tod.

Was ist eine Rotationsbewegung?

 

Das menschliche Gehirn ist faszinierend – aber auch empfindlich, besonders bei Rotationsbewegungen. Fast alle Stöße gegen den Kopf erzeugen Rotationsbewegungen, die das Hirngewebe belasten können. Das kann zu leichten oder schweren Hirnverletzungen führen. Gehirnerschütterungen oder noch schwerere Hirnverletzungen sind häufig eine Folge von Rotationsbewegungen, die auf das Gehirn übertragen werden. Sobald Ihr Kopf seitlich von einem Objekt getroffen wird oder schräg auf den Boden trifft, beginnt er mitunter, sich zu drehen. Wenn die erzeugte Rotationsenergie auf das Gehirn übertragen wird, kann dies zu Verletzungen des Gehirngewebes oder der mit dem Gehirn verbundenen Blutgefäße führen. Rotationsbewegungen entstehen durch schräge oder abgewinkelte Aufpralle auf den Kopf.

Klassische Schutzhelme werden für gerade Aufpralle entwickelt und getestet. In Branchen, in denen Helme vorgeschrieben sind, kommen die größten Gefahren in der Regel von oben. Rotationsbewegungen können gefährlich sein und Schädel-Hirn-Traumata (SHT) zur Folge haben. Bei Rotationsbewegungen können selbst als leicht wahrgenommene Stöße aufgrund der Empfindlichkeit des Gehirns zu Gehirnschäden führen.

Die häufigste Art eines SHT ist eine Gehirnerschütterung, die bis zu 75 % aller SHT-Fälle ausmacht. (3) (4) Diese Verletzungen kommen weitaus häufiger vor, als Sie denken. 50 % der SHT werden nicht diagnostiziert oder erkannt, (3) (5)  während es bei 90 % der diagnostizierten SHT keinen Bewusstseinsverlust gibt. (6)

Statistiken aus den USA und Deutschland zeigen, dass Sturzunfälle im Baugewerbe die häufigsten Verletzungen sind, die zu schweren Hirnverletzungen führen. (3) Es sind nicht immer komplexe Unfälle, die Schädel-Hirn-Traumata (SHT) verursachen können. Statistisch gesehen besteht bei Arbeiten auf einer Baustelle ein höheres Risiko, SHT zu erleiden als in anderen Branchen. (7)

VIDEO: uvex x Mips: Wie das Mips® Sicherheitssystem funktioniert

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In Branchen, wo eine Helmtragepflicht besteht, lauert die größte Gefahr hoch oben, nämlich durch herabfallende Gegenstände. Diese Gegenstände können prinzipiell auf drei verschiedene Arten auf dem Helm eines Trägers oder einer Trägerin aufschlagen:

  • Vertikal von oben kommend, dabei wird genau die Mitte des Helmes getroffen (axialer Stoß).
  • Vertikal von oben kommend, wird der Helm seitlich – und damit außerhalb der Mitte des Helms – getroffen.
  • Der Gegenstand trifft mittig auf dem Helm auf, hat aber eine schräge Flugbahn – er kommt von der Seite.

Der erste beschriebene Fall ist der einzige, bei dem die einwirkende Kraft nicht zu einer Rotationsbewegung führt. Gleichzeitig ist dieser Fall – verglichen mit den anderen beiden – eher die Ausnahme. Auch Stürze auf unebenem, schlammigem oder rutschigem Untergrund stellen eine Gefahr dar. auf unebenem, schlammigem oder rutschigem Untergrund eine Gefahr dar. Fällt der Träger oder die Trägerin dabei unglücklich, kann er oder sie sich den Kopf beispielsweise an einem Bordstein, einer Stufe oder einer Kante stoßen.

Das Gehirn reagiert empfindlicher auf Rotationsbewegungen als auf lineare Bewegungen, weil es ähnliche Schereigenschaften aufweist wie Wasser oder Gel. Wenn sich durch Rotationsbewegungen verschiedene Bereiche des Gehirns versetzt zueinander bewegen, kann das Gewebe gedehnt werden, was zu Gehirnerschütterungen oder anderen Hirnverletzungen führen kann. Unser Gehirn besteht hauptsächlich aus Wasser. Der Großteil des Schädels ist mit dem Gehirn und der Zerebrospinalflüssigkeit gefüllt. Wasser ist nicht komprimierbar, also bewegt sich das Gehirn durch einen geraden Aufprall nicht viel. Bei den meisten schrägen Stößen kommt es jedoch zu einer Rotationsbewegung des Kopfes. und das Gehirn dreht sich im Schädel und das Gehirn dreht sich im Schädel. Dies führt zum Einreißen von Blutgefäßen sowie zur Belastung des Gehirns führen und ein Schädel-Hirn-Trauma verursachen kann.

Was ist das Mips® Sicherheitssystem und wie funktioniert es?

Das Mips® Sicherheitssystem verfügt über eine reibungsarme Schale im Helm, die eine multidirektionale Bewegung von 10 bis 15 mm bei bestimmten schrägen Stößen ermöglicht. Bei einem Aufprall auf dem Kopf werden dank des Mips® Sicherheitssystems Rotationsbewegungen bestimmter Stöße, die sonst auf den Kopf übertragen werden könnten, umgeleitet. So soll das Risiko von Hirnverletzungen gemindert werden. Sicherheitshelme, die mit dem Sicherheitssystem Mips® ausgestattet sind, bieten dem Träger oder der Trägerin bei vielen Arten von Unfällen zusätzliche Sicherheit.

Das Sicherheitssystem Mips® wurde entwickelt, um Helme sowohl im Freizeit- und Outdoor-Sport (beim Klettern, Mountainbiking oder Motorradfahren), aber auch am Arbeitsplatz in schrägen Stoßsituationen sicherer zu machen. Vereinfacht gesagt ist eine gleitende Schale im Inneren des Helms integriert. Sie sitzt nah am Kopf. Die reibungsarme Schale ist nicht starr befestigt, sondern ist so konzipiert, dass sie die einwirkende Rotationsenergie vom Kopf des Trägers mithilfe einer Gleitbewegung weglenkt.

  1. Herkömmliche Helme sind auf geraden Aufprall ausgelegt und getestet, obwohl die meisten Stöße abgewinkelt auftreten. Dies kann zu Drehbewegungen am Kopf führen.
  2. Rotationsbewegungen können Gehirnverletzungen verursachen.
  3. Die reibungsarme Innenschale soll die Rotationsbewegung am Kopf bei bestimmten schrägen Stößen reduzieren.

Alles dreht sich um die reibungsarme Mips-Innenschale. Die Zerebrospinalflüssigkeit ist das natürliche Schutzsystem des Gehirns, mit der sich das Gehirn innerhalb des Schädels geringfügig bewegen kann. Die Funktionsweise des Mips-Sicherheitssystems basiert auf dem gleichen Prinzip. Die reibungsarme Schicht ist in den Helm integriert, wodurch die äußeren Teile des Helms, die Schale und die stoßdämpfenden Schichten (die „Polsterung“) beweglich werden. Bei einem Aufprall bewegt sich dann der Kopf im Helm um 10 bis 15 mm.

VIDEO: Neugierig geworden? Funktionsweise von Mips in einem Schutzhelm

 

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Die uvex safety group hat in Zusammenarbeit mit Mips ausgewählte Arbeitsschutzhelme von uvex mit dem Sicherheitssystem Mips® ausgestattet. Hier mehr erfahren: https://www.uvex-safety.com/en/mips/

Das nun in den Schutzhelmen von uvex verbaute Sicherheitssystem Mips

Sie finden das Sicherheitssystem Mips in ausgewählten Schutzhelmen von uvex, derzeit in den Helmfamilien pronamic alpine sowie pheos S-KR.

Der uvex pronamic alpine MIPS vereint die technischen Anforderungen der Normen EN 397 und EN 12492 in einem einzelnen Helm. Darüber hinaus verfügt der Helm standardmäßig über einen Kopfumfang von 51 cm bis 63 cm. Die vielseitige Verstellbarkeit des Kopfrings, die großen Belüftungsöffnungen sowie die einfach und schnell austauschbaren Kinnriemen sorgen für einen ausgezeichneten Tragekomfort. Das Plus an Sicherheit und Funktionalität wird durch eine Vielzahl von Farboptionen und umfangreichen Halterungen für Helmzubehör wie Stirnlampen, Vollsichtbrillen und Gehörschutzkapseln ergänzt.

Der uvex pheos S-KR ist bereits ein bekannter Helm von uvex, der nun mit dem Sicherheitssystem Mips erhältlich ist. Standardmäßig ist er in gut sichtbarem Orange erhältlich und verfügt über einen kurzen Kappenrand, einen vormontierten 4-Punkte-Kinnriemen, eine climazone-Belüftung und ein Drehrad zur variablen Einstellung der Breite. Der uvex pheos S-KR MIPS ist nach EN 397 zertifiziert.

Zusammen mit Mips arbeitet uvex eng mit Sicherheits- und Branchenexperten zusammen, um bewährte Verfahren rund um Sicherheitsausrüstung und das Bewusstsein über Kopf- und Rotationsverletzungen sowie deren Auftreten zu fördern. Durch unsere Partnerschaft wird sich uvex weiterentwickeln und technische Grenzen überwinden, um die Kopfsicherheit zu verbessern.

 

Weitere nützliche Informationen zur Arbeitssicherheit finden Sie im uvex-Blog für Experten, von Experten. https://www.uvex-safety.com/blog/

Referenzen:

  1. https://publikationen.dguv.de/widgets/pdf/download/article/3893
  2. On the subject of brain sensitivity Kleiven 2003, Kleiven 2007 and https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4090913/
  3. The neuropathology of traumatic brain injury – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4694720/
  4. Translational Research in Traumatic Brain Injury – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK326730/
  5. American Medical Society for Sports Medicine position statement: concussion in sport https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23243113/
  6. Concussion – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK537017/
  7. Source: DGUV 2014-2018 (Germany).

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