Aerosole und Feinstaubpartikel gehören zu den tückischsten Gesundheitsrisiken im Arbeitsumfeld, denn in der Atemluft sind sie nahezu unsichtbar. Noch kleiner und gefährlicher sind Viren und Bakterien, die unbemerkt über die Atemluft in unseren Organismus landen und im schlimmsten Fall zum Tod führen können. Das Tragen von Atemschutzmasken gehört daher in vielen Arbeitsbereichen zum Alltag. Doch wie genau funktionieren Atemschutzmasken eigentlich und vor was schützen sie? Diese Frage klären wir in diesem Blogbeitrag.
Die Funktion von Atemschutzmasken
Atemschutzmasken schützen vor wässrigen und öligen Aerosolen, Rauch, Feinstaub, Viren und Bakterien bei der Arbeit* – ihre Schutzfunktion ist dabei europaweit nach EN149:2001+A1:2009 genormt und in die drei Klassen FFP1, FFP2 und FFP3 unterteilt. Bezeichnet werden sie als partikelfiltrierende Halbmasken oder Feinstaubmasken.
Die gefährlichsten Partikel können krebserregend oder radioaktiv sein, andere das Atmungssystem des Körpers über Jahrzehnte hinweg schädigen und langfristig zu schweren Erkrankungen oder sogar zum Tod führen
*vor dem Einsatz von Atemschutzmasken ist die Eignung zu überprüfen und durch eine Gefährdungsbeurteilung abzusichern.
Um sich vor diesen Partikeln zu schützen, ist ein Atemschutzgerät in vielen Arbeitsbereichen schon lange Bestandteil der persönlichen Schutzausrüstung (PSA). Wir möchten nun genauer wissen, wie Atemschutzmasken funktionieren und wie genau Partikel gefiltert werden.
Partikelfiltrierende Atemschutzmasken schützen vor Partikeln, nicht jedoch vor Gasen und Dämpfen. Die Masken bestehen üblicherweise vollständig aus Filtermaterial (auch Spinnvlies (spun bond) und Schmelzblas-Vlies (melt blown) genannt) in mehreren Lagen und sind optional mit einem Ausatemventil ausgestattet. Die unterschiedlichen Lagen dienen verschiedenen Zwecken wie der Optik, Haptik, Formstabilität, Reißfestigkeit und natürlich Filterung.
Eines der wichtigsten Komfortmerkmale bei Atemschutzmasken ist der Atemwiderstand – der Widerstand, den der Träger beim Ein- und Ausatmen spürt und der ihn dabei belastet. Um den Atemwiderstand möglichst gering zu halten, muss das Filtermaterial einerseits luftdurchlässig sein, andererseits aber auch die Partikel filtern. Aus diesem Grund wird das Filtermaterial mit einer elektrostatischen Ladung versehen. Diese sorgt dafür, dass Partikel, die aufgrund ihrer kleinen Größe eigentlich durch das Filtermaterial hindurchfliegen würden, am Material haftenbleiben.
Am besten lässt sich das mit Hilfe eines Luftballons und gemahlenen Pfeffers nachvollziehen: Bläst man den Luftballon auf und reibt ihn an ein Stück Stoff, so lädt er sich elektrostatisch auf. Bringt man den geladenen Luftballon nun in die Nähe des Pfeffers, wird der feine Pfefferstaub bereits in einem Abstand von mehreren Zentimetern vom Luftballon angezogen – das ist genau der Effekt, der bei einer Atemschutzmaske dafür sorgt, dass die Luft durchströmen kann, während die Partikel hängenbleiben.
Die Schutzklassen: FFP1, FFP2 und FFP3
Es gibt drei Schutzklassen, nach welchen die Atemschutzmasken eingestuft werden. Doch worin genau unterscheiden sich die drei Schutzklassen?
Sie unterscheiden sich nicht nach der Größe der gefilterten Partikel, sondern nach der Anzahl der gefilterten Partikel.
FFP1 Atemschutzmasken
FFP1 Atemschutzmasken weisen ein Filtervermögen von mind. 80 % auf und filtern bis zu einem 4-fachen des jeweiligen Grenzwertes (AGW*). Atemschutzgeräte dieser Schutzklasse schützen den Träger vor ungiftigen und nicht-fibrogenen Stäuben. FFP1 Masken werden deshalb in Bereichen eingesetzt, in denen Partikel in der Atemluft vorhanden sind, durch die der Arbeiter bei Einatmung in der Regel nicht erkrankt, die jedoch eine Geruchsbelastung darstellen oder die Atemwege kurzzeitig reizen können.
FFP2 Atemschutzmasken
FFP2 Masken filtern mindestens 94 % der in der Luft befindlichen Partikel und schützen bis zu einem 10-fachen des jeweiligen Grenzwertes (AGW*). Atemschutzmasken dieser Schutzklasse schützen den Träger vor festen und flüssigen Partikeln, Staub, Rauch und Aerosolen, die für die Gesundheit schädlich sind. FFP2 Atemschutzmasken werden in Bereichen eingesetzt, in denen fibrogene Partikel vorkommen, die kurzfristig zur Reizung der Atemwege führen und langfristig dem Lungengewebe schaden können.
FFP3 Atemschutzmasken
Atemschutzmasken der FFP3 Schutzklasse filtern mindestens 99 % der Partikel bis zu einem 30-fachen des Grenzwertes (AGW*). Sie schützen den Träger vor Staub, Rauch und Aerosolen, die giftig und gesundheitsschädlich sind. FFP3 Masken werden in Arbeitsbereichen eingesetzt, in welchen mit krebserregenden oder radioaktiven Stoffen gearbeitet wird. Dies können Krankheitserreger wie Viren, Bakterien und Pilzsporen sein.
*AGW = der Arbeitsplatzgrenzwert (AGW) ist die durchschnittliche Konzentration eines Stoffes in der Atemluft am Arbeitsplatz, bis zu der keine Schädigungen (chronisch oder akut) zu erwarten sind, wenn der Beschäftigte dort an fünf Tagen der Woche jeweils acht Stunden arbeitet.
Je mehr Partikel gefiltert werden müssen, desto mehr Lagen an Filtermaterial kommen zum Einsatz – damit werden die Masken in den höheren Schutzklassen immer dichter und haben folglich auch einen höheren Atemwiderstand.
Um den Atemwiderstand bei FFP2- und FFP3-Masken zu verringern, hat uvex die einzigartigen High-Performance-Masken entwickelt, die neben dem geringeren Atemwiderstand auch für ein besseres Klima in der Maske sorgen: die uvex silv-Air e 7333 FFP3.
Sie haben weitere Fragen zum Thema Atemschutz und dessen Funktion? Lesen Sie mehr dazu in unseren FAQs zum Atemschutz. Gerne beraten wir Sie auch persönlich zu unseren uvex Atemschutzmasken und den entsprechenden Schutzklassen.
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Hallo… wie gross ist die…sagen wir… „durchlassgröße“ der fasern bei einem ffp3filter?
Hallo Daniel, FFP3 Masken sind in der Lage, bis zu 0,6 Mikrometer zu filtern. Nachweisliche Prüfungen/Studien belegen aber sogar, dass FFP3 Masken auch Nanopartikel herausfiltern können. Mehr Infos dazu gibt es hier: http://nano.dguv.de/home/ Herzliche Grüße – uvex safety
Ich habe gelernt, dass das Kürzel NR hinter der Filterbezeichnung angibt, dass die Maske nur zum 1x Gebrauch vorgesehen ist – für eine Arbeitsschicht. Ich nehme an, weil sich dann die elektromagnetiche Ladung abgebaut hat und die Maske nicht mehr ausreichend schützt. Die Frage ist, wenn man die Maske nur kurz trägt, zum Einkaufen im Supermarkt, z.B. wäre das ja keine 8 stündige Arbeitsschicht. Ist die Maske nach einmaligem Tragen definitiv nicht mehr brauchbar, oder kommt es auf die Tragedauer an? Natürlich würde man die Maske vor einem erneuten Einsatz länger als drei Tage an der Luft trocknen lassen, damit Viren, die sich eventuell daran befinden austrocknen.
Hallo Frau Rossi, generell sind die uvex Produkte auf die industrielle Anwendung angepasst, deshalb wird von einer Belastung mit Partikeln (wie z.B. Staub) über 8 Stunden hinweg ausgegangen. Grundsätzlich kann die Maske bei kürzeren Einsätzen öfter verwendet werden, sie sollte dann ohne direktes UV-Licht und vor Staub geschützt aufbewahrt werden. Besonders im Umgang mit Viren sollte aber unbedingt die Empfehlungen der WHO/RKI berücksichtigt werden. Grundsätzlich gilt hier, dass die Produkte erst Recht als Einwegprodukte anzusehen sind. Ein „Auslüften“ wird nicht alle Bakterien und Viren vernichten können, was die Gefahr vergrößert, die Viren weiter am Produkt mit sich herum zu tragen. Außerdem empfiehlt das Bundesministerium für Gesundheit das Tragen einer Maske eher für erkrankte Personen, damit die Verbreitung von Viren/Bakterien über Tröpfchen verringert wird. Bei gesunden Personen hat der Atemschutz aktuell keine nachgewiesene Schutzwirkung gegen das Virus. Herzliche Grüße – uvex safety
Vielen Dank für Ihre Antwort. Wenn Sie mir schreiben, dass die FFP3 Masken, um die es ja ging, keinen nachweislichen Schutz gegen Viren bieten, dann ist ja das Problem, dass für medizinisches Personal nicht genug Masken vorhanden sind obsolet. Wenn sie sowieso keinen Schutz bieten, braucht man Mediziner ja auch nicht mehr mit Masken auszustatten.
Hallo Frau Rossi, Sie müssen verstehen, dass es sich bei den nachgefragten uvex Masken der Schutzklassen FFP2 und FFP3 um Arbeitsschutzprodukte handelt, die der europäischen Norm EN 149:2001 + A1:2009 entsprechen. Das Unternehmen weist ausdrücklich darauf hin, dass diese Produkte nicht nach dem COVID-19-Virus zertifiziert und getestet sind und auch keine Medizinprodukte sind. Es liegt daher in der Verantwortung des Anwenders, vor Einsatz einer Atemschutzmaske zu prüfen, ob das Atemschutzgerät den benötigten Anforderungen entspricht. Herzliche Grüße, uvex safety
Können Sie eine Anleitung für Selbstherstellung von Masken aus einfach zu Verfügung stehenden Materialien veröffentlichen?
Die Masken sollen nicht Ihren hohen Standards erfüllen sondern nach Meinung Ihrer Entwickler etwas Schutz bieten und zu Hause hergestellt werden können.
Auch eine Filterung von 70% ist im normalen Alltag besser als nichts.
Hallo Herr Pohl, anbei finden Sie die Antwort unserer Produktmanagerin Atemschutz: Wir sind Hersteller von professionellem Atemschutz und können keine Anleitung zum Selbstbasteln herausgeben. Die FFP-Masken selbst herzustellen, ist ohne entsprechende Maschinen nicht möglich (Beispiel: die uvex Masken werden nicht genäht, sondern verschweißt). Zum Herstellen sind dann verschiedene Materialien, unter anderem ein elektrostatisch aufgeladenes Filtermaterial notwendig. Diese Materialien sind aktuell schon sehr gefragt, für Privatpersonen aber nahezu unerreichbar. Eine Anleitung für einen einfachen Mund-Nasen-Schutz können wir nicht herausgeben, weil wir diese Produkte nicht selbst herstellen. Selbstverständlich läuft die Produktion 24/7 um die Versorgung sicherzustellen (bei allen Produzenten!). Das wird auch täglich in allen Medien berichtet und entspricht der Wahrheit. Wir tun alles in unserer Macht stehende, um die Versorgung mit Atemschutzmasken aufrecht zu erhalten. Trotzdem werden von uvex bevorzugt Krankenhäuser und Arztpraxen beliefert, denn hier wird der Atemschutz am dringendsten benötigt. Ich wünsche Ihnen nur das Beste – uvex safety
Sehr geehrte Frau Prüschenk,
bitte verstehen Sie doch den Ernst der Mitmenschen, die die Hoffnung haben , irgendeinen Rat oder Link von Ihnen zu bekommen,
weil wir sonst von niemanden einen Rat bekommen können, außer von Ihrem Berufsstand, wenn Sie auch bereit dazu sind.
Wir brauchen keine elektrostatische Stoffe, die verschweißt werden müssen, sondern diesen Vlies – Stoff bestehend aus Polypropylen
in der einfachsten Form. Das ist immer noch besser, wie irgendwelche Haushaltstücher. Sie können doch sicherlich von Ihrem Lieferranten
irgendein Wissen weitergeben, außer , das der nichts weiß oder nicht will.
In der Hoffnung auf Hilfe:
Hermann Pietzschmann aus Stuttgart.
Hallo Herr Pietzschmann, ich verstehe vollkommen den Ernst der Lage. Ich kann Ihnen dennoch nicht weiterhelfen – zumal ich nicht befugt bin. Ich kann es nur noch mal wiederholen. uvex safety betont, dass es sich bei den nachgefragten uvex Masken der Schutzklassen FFP2 und FFP3 um Arbeitsschutzprodukte handelt, die der europäischen Norm EN 149:2001 + A1:2009 entsprechen. Das Unternehmen weist ausdrücklich darauf hin, dass diese Produkte nicht nach dem COVID-19-Virus zertifiziert und getestet sind und auch keine Medizinprodukte sind. Es liegt daher in der Verantwortung des Anwenders, vor Einsatz einer Atemschutzmaske zu prüfen, ob das Atemschutzgerät den benötigten Anforderungen entspricht.
Hier eine Anleitung der Stadt Essen zum Selber-Nähen von einfachen Mund-Nasen-Schutz aus Stoff (Keine Atemschutzmasken, wie von Uvex hergestellt!) https://www.essen.de/gesundheit/coronavirus_6.de.html
Hallo Frau Prüschenk,
ihre Antwort ist zwar nett allerdings überhaupt in der aktuellen Situation nicht hilfreich. Bin selber und leider auch meine Eltern chronisch kranke Patienten (Lunge) und bekommen nirgendswo masken, muss leider wg. Einkauf usw. Auch mal raus aus dem Haus.Wünschenswert wäre wenn die Masken Hersteller/grosshändler genug masken herstellen würden.
Dann bräuchten wir keine experimente mit kaffefilter und Stoffmasken selber nähen durchführen. Wir brauchen verbindliche schnelle Lösungen und keine standart Aussagen.
Zu einer anderen Zeit wäre dies angebracht jetzt inakzeptabel.
Hallo Kaya, ihre Umstände und derzeitige Situation tut mir sehr leid. Dennoch sind wir Hersteller von professionellem Atemschutz und können keine Anleitung zum Selbstbasteln herausgeben. Die FFP-Masken selbst herzustellen, ist ohne entsprechende Maschinen nicht möglich (Beispiel: die uvex Masken werden nicht genäht, sondern verschweißt). Zum Herstellen sind dann verschiedene Materialien, unter anderem ein elektrostatisch aufgeladenes Filtermaterial notwendig. Diese Materialien sind aktuell schon sehr gefragt, für Privatpersonen aber nahezu unerreichbar. Eine Anleitung für einen einfachen Mund-Nasen-Schutz können wir nicht herausgeben, weil wir diese Produkte nicht selbst herstellen. Selbstverständlich läuft die Produktion 24/7 um die Versorgung sicherzustellen (bei allen Produzenten!). Das wird auch täglich in allen Medien berichtet und entspricht der Wahrheit. Wir tun alles in unserer Macht stehende, um die Versorgung mit Atemschutzmasken aufrecht zu erhalten. Trotzdem werden von uvex bevorzugt Krankenhäuser und Arztpraxen beliefert, denn hier wird der Atemschutz am dringendsten benötigt. Ich wünsche Ihnen nur das Beste – uvex safety
Ist es möglich dass die Verfahren für die Herstellung von Masken veröffentlicht werden damit jeder der sich dafür berufen hält , solche Masken auch hestellen kann
Hallo Herr Weissert, die Masken bestehen aus ganz bestimmten Fasern die in einer ganz bestimmten Art und Weise verarbeitet werden – ansonsten funktioniert das Filtersystem nicht. Leider ist es nicht möglich, diese Masken einfach so herzustellen. Herzliche Grüße und bleiben Sie gesund – uvex safety