Normen und Richtlinien
Selbstverständlich erfüllen unsere Produkte auf Basis der Verordnung (EU) 2016/425 über persönliche Schutzausrüstung (PSA) alle notwendigen Normen und Standards – und mehr noch: Wir verlangen ihnen immer noch ein bisschen mehr ab. Für das Extra an Sicherheit, das unsere Kunden – zu Recht – von uns erwarten.
Über Testverfahren und das Erfüllen von Sicherheitsnormen
DIN EN 343 - Regenschutz
Die DIN EN 343 regelt die Anforderungen an Kleidung zum Schutz gegen Regen als Teil der Arbeitsschutzkleidung.
Bei dieser Kleidung handelt es sich um Schutzkleidung gegen Niederschlag, Regen, Nebel und Wind bei Temperaturen größer oder gleich -5 °C. Für diese Schutzkleidung sind zwei Leistungsparameter festgelegt:
x = Widerstand gegen das Eindringen von Wasser (Wasserdichtigkeit)
Eine Einteilung in die Klassen 1 bis 3 ist möglich. Die Klasse 3 hat den höchsten Wasserdurchlässigkeits-Widerstand und erfüllt die höchsten Anforderungen.
Der Wasserdurchdringungswiderstand (WP) wird in Pascal (Pa) gemessen und ist der hydrostatische Druck, den ein Material aushält. Häufig wird auch der Begriff "Wassersäule" verwendet, die dann in Millimetern angegeben wird. Es werden sowohl das Material als auch die Nähte geprüft.
y = Wasserdampfdurchlässigkeit (Atmungsaktivität)
Eine Einteilung in die Klassen 1 bis 3 ist möglich. Die Klasse 3 hat den geringsten Wasserdampfwiderstand und erfüllt die höchsten Anforderungen.
Der Wasserdampfwiderstand (Ret) wird in m2*Pa/W gemessen, und je niedriger der Widerstand, desto besser ist die Atmungsaktivität des Textils. Hat das Kleidungsstück einen Ret-Wert der Klasse 1, muss hinter dieser Zahl der Hinweis "begrenzte Tragezeit" stehen.
EN ISO 20471 - Warnschutzkleidung
Die Norm EN ISO 20471 regelt die Mindestanforderungen an Warnschutzkleidung. Warnkleidung ist ein visuelles Signal für die Anwesenheit des Trägers und macht den Träger in gefährlichen Situationen bei allen möglichen Lichtverhältnissen am Tag und auch bei Dunkelheit im Scheinwerferlicht auffällig. Die Schutzkleidung muss daher entsprechend dem vorherrschenden Hintergrund ausgewählt werden, um maximalen Schutz zu gewährleisten. Warnschutzkleidung besteht in der Regel aus einem fluoreszierenden Grundmaterial und einem retroreflektierenden Material. Die Mindestflächen in Quadratmetern auf dem Hintergrund und dem reflektierenden Material bestimmen die Klasse der Warnkleidung. Die Klasse wird als Zahl rechts neben dem Piktogramm als "x" angegeben. Warnkleidung wird gemäß EN ISO 20471 in drei Risikostufen eingeteilt:
- geringes Risiko = Auffälligkeit
- mittleres Risiko = erhöhte Auffälligkeit
- hohes Risiko = hohe Auffälligkeit
DIN EN 1149 - Elektrostatische Eigenschaften
Die folgenden Teile sind unter dem Haupttitel DIN EN 1149 "Elektrostatische Eigenschaften" zusammengefasst:
Teil 1: Prüfverfahren zur Messung des Oberflächenwiderstandes
Teil 2: Prüfverfahren zur Messung des vertikalen Widerstandes
Teil 3: Prüfverfahren zur Messung des Ladungsabbaus
Teil 4: Prüfung von Kleidung (Norm ist in Arbeit)
Teil 5: Leistungsanforderungen an Material und Konstruktion Dies ist Schutzkleidung mit antistatischen Eigenschaften. Diese Kleidung verringert die elektrostatische Aufladung des Personals und das Auftreten von brennbaren statischen Funken. Sie wird in Bereichen benötigt, in denen explosionsfähige Atmosphären auftreten können. Die Norm legt die elektrostatischen Anforderungen an die Kleidung fest, um entzündliche Entladungen zu vermeiden.
Norm | Prüfverfahren |
---|---|
DIN EN 1149-1 | Die Prüfmethode nach EN 1149-1 basiert auf der Bestimmung des Oberflächenwiderstands in Ohm (je niedriger der Widerstand, desto schneller können die Ladungen fließen). Die Methode kann nur auf Materialien mit einer leitfähigen Oberfläche, wie Kohlenstoff- oder Stahlfasern, angewendet werden. |
DIN EN 1149-3 | Das Prüfverfahren nach EN 1149-3 misst die Geschwindigkeit des Ladungsabbaus auf 50 % der Ausgangsladung (je schneller, desto besser) und die Abschirmwirkung gegen das elektrische Feld (je höher, desto besser). |
DIN EN 1149-5 | EN 1149-5 definiert die Leistungsanforderungen an das Material und die Konstruktionsanforderungen an die Kleidung. Das Material muss entweder nach EN 1149-1 oder EN 1149-3 zertifiziert sein. |
EN ISO 11611 - Schutzkleidung zur Verwendung beim Schweißen und ähnlichen Verfahren
Schutzkleidung für das Schweißen und ähnliche Verfahren nach EN ISO 11611 schützt den Träger vor kleinen geschmolzenen Metallspritzern, kurzzeitigem Kontakt mit Flammen und der Strahlungswärme des Lichtbogens. Die Kleidung eignet sich für Personen bei Schweißarbeiten und verwandten Verfahren, bei denen gleichartige und ähnliche Gefährdungen auftreten. Die Schutzwirkung wird durch flammhemmendes Gewebe in Verbindung mit spezifischen Verarbeitungseigenschaften erreicht, die in EN ISO 11611 definiert sind. Ein Kriterium für die Einstufung als Schutzkleidung zum Schweißen ist die begrenzte Flammenausbreitung. Bei der Prüfung dieses Kriteriums wird untersucht, wie das Gewebe brennt, nachdem es einer kleinen vertikalen Flamme ausgesetzt wurde.
Die Prüfung basiert auf der EN ISO 15025 (ehemals DIN EN 532), die vorschreibt, dass:
- keine Probe darf an den oberen oder seitlichen Kanten weiterbrennen
- keine Probe darf eine Lochbildung von mehr als 5x5 mm² aufweisen
- keine Probe brennende oder schmelzende Trümmer abgeben darf
- die mittlere Nachbrennzeit darf 2 Sekunden nicht überschreiten
- die mittlere Nachglühzeit darf 2 Sekunden nicht überschreiten
Einteilung der Schutzkleidung in zwei Klassen
Klasse 1 (niedriger): Schutz gegen weniger gefährliche Schweißtechniken und Situationen mit einer geringeren Anzahl von Schweißspritzern und Strahlungswärme; mindestens 15 Tropfen geschmolzenes Metall und Strahlungswärmeübertragungsindex (RHTI) 24 ≥ 7 s
Klasse 2 (höher): Schutz gegen gefährlichere Schweißtechniken und Situationen mit vielen Schweißspritzern und hoher Strahlungswärme; mindestens 25 Tropfen geschmolzenen Metalls und Strahlungswärmeübertragungsindex (RHTI) 24 ≥ 16 s
Die Prüfung der Flammenausbreitung kann nach zwei verschiedenen Verfahren durchgeführt werden - es ist auch möglich, beide Verfahren anzuwenden (A1+A2).
Methode A - Oberflächenzündung: Die Flamme wird in der Mitte der Probe entzündet.
Methode B - Entzündung der Unterkante: Die Flamme wird an der Unterkante der Probe angebracht.
EN ISO 11612 - Schutzkleidung zum Schutz gegen Hitze und Flammen
Schutzkleidung der Norm EN ISO 11612 - Kleidung zum Schutz gegen Hitze und Flammen - schützt Arbeitnehmer, die kurzzeitig mit Flammen und zumindest einer Art von Hitze in Kontakt kommen. Ein Prüfkriterium für die Einstufung als Schutzkleidung für hitzeexponierte Arbeitnehmer ist die begrenzte Flammenausbreitung nach EN ISO 15025 (früher DIN EN 532, analog zum Prüfkriterium für Schutzkleidung zum Schweißen (Kennbuchstabe A). Die Art der Hitze wird durch die Codes (B bis F) definiert. Die auftretende Wärme kann konvektiv (Kennbuchstabe B), strahlend (Kennbuchstabe C), durch Spritzer von geschmolzenem Aluminium (Kennbuchstabe D) oder geschmolzenem Eisen (Kennbuchstabe E), als Kontaktwärme (Kennbuchstabe F) oder als eine Kombination dieser Formen auftreten. Zusätzlich zu den Kennbuchstaben sind für diese Schutzkleidung auch die Leistungsstufen 1 bis 4 angegeben. Je höher die Leistungsstufen sind, desto höher ist die Schutzwirkung des jeweiligen Artikels. Die Schutzwirkung wird durch flammhemmendes Gewebe in Verbindung mit bestimmten Verarbeitungseigenschaften erreicht. Weitere Leistungsstufen sind für den Wärmedurchgang definiert:
- Stufe 1: Auswirkung eines geringen Risikos
- Stufe 2: Auswirkung eines mittleren Risikos
- Stufe 3: Auswirkung eines hohen Risikos
- Ausnahmen: Stufe 4 gilt für die Exposition gegenüber intensiver Strahlungswärme (siehe Code C).
Die Hitzebeständigkeit wird bei einer Temperatur von 180 °C (+/- 5 °C) oder optional bei 260 °C (+/- 5 °C) gemessen. Die gesamte Kleidung kann optional auf Verbrennungen getestet werden.
Code | Testmethode | KLASSIFIZIERUNG |
---|---|---|
Code A Begrenzte Flammenausbreitung | A1: Geprüft nach Methode A - Flammenausbreitung auf die Außenfläche A2: Geprüft nach Methode B - Flammenausbreitung auf den Rand | |
Code B | ISO 9151 Wärmeübertragungsindex (HTI) in Sekunden | B1: 4 bis 10 Sek. B2: 10 bis 20 Sek. B3: mind. 20 Sek. |
Code C Strahlungswärme | ISO 6942 Strahlungswärmeübertragungsindex (RHTI) in Sekunden | C1: 7 bis 20 Sek. C2: 20 bis 50 Sek. C3: 50 bis 95 Sek. C4: min. 95 Sek. |
Code D Spritzer von geschmolzenem Aluminium | ISO 9185 Index der Spritzwasserbeständigkeit von geschmolzenem Metall g | D1: 100 bis 200 g D2: 200 bis 350 g D3: min. 350 g |
Code E Spritzer von geschmolzenem Eisen | ISO 9185 Index der Spritzwasserbeständigkeit von geschmolzenem Metall g | E1: 60 bis 120 g E2: 120 bis 200 g E3: mindestens 200 g |
Code F Kontakthitze | ISO 12127 Schwellenwerte in Sekunden | F1: 5 bis 10 Sek. F2: 10 bis 15 Sek. F3: mind. 15 Sek. |
DIN EN 61482-1-2 - Schutzkleidung gegen die thermischen Risiken eines Störlichtbogens
Bei Schutzkleidung nach der Norm DIN EN 61482-1-2 - Schutzkleidung gegen die thermischen Risiken eines Störlichtbogens - handelt es sich um Thermokleidung. Diese Kleidung ist für Arbeiten im Niederspannungsbereich geeignet, bei denen thermische Risiken durch einen Lichtbogen auftreten können. Ein wichtiges Prüfkriterium ist die Überprüfung der Lichtbogenbeständigkeit nach DIN EN 61482-1-2. Die Messung erfolgt mit dem CENELEC-Lichtbogenkastentest, bei dem energetische Wärmeschutzmessungen und eine quantitative Bewertung des Verbrennungsrisikos durchgeführt werden. Die Kleidung ist jedoch keine elektrisch isolierende Schutzkleidung nach EN 50286.
DIN EN 61482-1-2 regelt Prüfverfahren zur Bestimmung der Lichtbogenfähigkeit des Materials und der Kleidung mit einem gerichteten Prüflichtbogen (Box-Test).
Messung der thermischen Energie im Box-Test für Material:
- die Stoll-Kurve wird verwendet, um zu beurteilen, ob die Wärmeübertragung Verbrennungen zweiten Grades verursachen kann
- Bewertung des Box-Tests für Kleidung, einschließlich aller Zubehörteile, Nähfäden und Verschlüsse usw.
Sonstige Anforderungen:
- Außen- und Innenmaterial müssen den Index 3 der begrenzten Flammenausbreitung und die Innenlagen den Index 1 erfüllen.
- Verwendung eines hitzebeständigen Nähgarns (bis zu 260 °C)
Ist die Vorderseite des Produkts (z. B. bei Jacken) in einer höheren Schutzklasse als die Rückseite, muss die gesamte Vorderseite, einschließlich der Ärmel, in dieser höheren Klasse sein. Die unterschiedliche Leistung des Rückenteils muss deutlich gekennzeichnet sein.
DIN EN ISO 14116 - Schutzkleidung aus Materialien und Materialkombinationen mit begrenzter Flammenausbreitung
Die Norm DIN EN ISO 14116 legt die Leistungsanforderungen für Materialien, Materialkombinationen und Schutzkleidung mit begrenzter Flammenausbreitung fest. Die Norm zielt darauf ab, potenzielle Gefährdungen durch unbeabsichtigten, kurzzeitigen und gelegentlichen Kontakt mit kleinen Flammen zu verhindern. Sie bezieht sich auf Situationen, in denen keine signifikanten Risiken durch Hitze oder andere Wärmequellen bestehen.
Schutzkleidung, die dieser Norm entspricht, ist nicht geeignet, wenn ein zusätzlicher Schutz aufgrund eines Risikos durch Hitze und Flammen erforderlich ist.
Die Norm definiert auch zusätzliche Anforderungen an Schutzkleidung, einschließlich mechanischer Anforderungen sowie Anforderungen an die Kennzeichnung und die Bereitstellung von Informationen durch den Hersteller.
In der Norm DIN EN ISO 14116 sind folgende Modellanforderungen an die Kleidung festgelegt:
- Ausreichende Überlappung zwischen Jacke und Hose
- Keine Aufschläge an den Hosenbeinen
- Keine flammen- oder wärmeleitenden Teile über alle Lagen
- Nahtfestigkeit nach fünf Wäschen von mehr als 30 Newton
Schutzkleidung nach EN ISO 14116 besteht aus mehreren ein- oder mehrlagigen Kleidungsstücken oder aus einem einzigen Kleidungsstück. Jede Materialkombination ist einem Index (1, 2 oder 3) für die begrenzte Flammenausbreitung gemäß der Prüfung nach ISO 15025 zugeordnet.
Index | KLASSIFIZIERUNG | Testmethode |
---|---|---|
Index 3 | Aspekte von Index 2 plus Nachflammeigenschaften | Die Probe wird einer Flamme ausgesetzt (10 Minuten). Die Nachflammzeit beträgt maximal 2 Sekunden. Keine Lochbildung im Material und keine Schmelztropfen. |
Index 2 | Aspekte von Index 1 plus lochbildende Eigenschaften | Prüfverfahren wie Index 3 mit dem Unterschied Das Material muss erlöschen, bevor der Rand der Probe erreicht wird. Keine maximale Nachbrennzeit erforderlich. |
Index 1 | Flammenausbreitung, brennende Trümmer und Nachleuchteigenschaften | Prüfverfahren wie Index 3 mit dem Unterschied Die Bildung von Löchern im Material ist erlaubt. Index 1 Materialien dürfen nicht auf der Haut getragen werden. |
DIN EN 14605 - Schutzkleidung gegen flüssige Chemikalien
Die Norm DIN EN 14605 regelt die Anforderungen an Ganzkörperschutzanzüge oder Vollschutzanzüge (ggf. mit abgedichteten Verbindungen zwischen verschiedenen Teilen der Kleidung).
Chemikalienschutzkleidung wird im Wesentlichen in Kategorien nach spezifischen Anwendungen eingeteilt. Die folgende Tabelle beschreibt die Klassifizierungen nach DIN EN 14605:
Typ | Kategorie |
---|---|
TYP 3 | Chemikalienschutzanzüge mit flüssigkeitsdichten Verbindungen |
TYP 4 | Chemikalienschutzanzüge mit spritzwasserdichten Verbindungen |
TYP PB [3] | Schutzkleidung für Körperteile mit flüssigkeitsdichten Verbindungen |
TYP PB [4] | Schutzkleidung für Körperteile mit spritzwasserdichten Verbindungen |
Die Prüfanforderungen für Schutzkleidung nach DIN EN 14605 umfassen:
- Abriebfestigkeit
- Biegebruchfestigkeit
- Biegebruchfestigkeit bei -30 °C
- Reißfestigkeit
- Zugfestigkeit
- Durchstoßfestigkeit
- Widerstand gegen die Permeation von Flüssigkeiten
Die Prüfkriterien für Schutzkleidung gegen flüssige Chemikalien können mit spezifischen Prüfverfahren nachgewiesen werden.
Prüfverfahren für Chemikalienschutzkleidung
Strahltest (bei flüssigkeitsdichten Schutzanzügen - Typ 3)
Beim Strahltest für flüssigkeitsdichte Schutzanzüge wird die Schutzkleidung von einer Testperson über einem saugfähigen Overall getragen. Das Material wird einer vorher festgelegten Belastungsprüfung unterzogen, während ein bestimmtes Volumen an Markierungsflüssigkeit aus einem Prüfgerät (mit Hilfe eines starken Luftstroms) auf die Testperson geblasen wird. Die Flüssigkeitsdichtigkeit des Schutzanzugs wird durch eine Sichtprüfung des darunter getragenen Overalls festgestellt.
Sprühtest (bei sprühdichten Schutzanzügen - Typ 4)
Die Funktionsfähigkeit von sprühdichten Schutzanzügen des Typs 4 wird durch einen Flüssigkeitssprühtest geprüft. Der Sprühtest wird auf die gleiche Weise wie der Düsentest durchgeführt, mit dem Unterschied, dass die Markierungsflüssigkeit in Stößen von fein zerstäubtem Sprühnebel aus der Prüfvorrichtung geblasen wird.
ISO 13982-1 - Schutzkleidung zur Verwendung gegen feste Partikel
Die europäische Norm ISO 13982 regelt die Mindestanforderungen für Chemikalienschutzanzüge des Typs 5. Es handelt sich dabei um Ganzkörperschutzanzüge, die den Träger vor Partikeln und Aerosolen von festen Chemikalien schützen.
Die in der Norm genannten Kleidungsstücke bedecken den Oberkörper, die Arme und die Beine (mit oder ohne Kapuze oder Fußschutz). Die partikelbeständige Chemikalienschutzkleidung muss widerstandsfähige Eigenschaften gegen das Eindringen von luftgetragenen festen Partikeln aufweisen, um den Träger angemessen zu schützen.
DIN EN 13034 - Schutzanzüge mit begrenztem Spritzschutz
Die Norm DIN EN 13034 bezieht sich auf die Mindestanforderungen an Schutzanzüge mit Spritzschutz (Chemikalienschutzanzüge Typ 6). Schutzkleidung nach dieser europäischen Norm bietet einen begrenzten Schutz gegen die Auswirkungen von Flüssigkeitsaerosolen, Sprays und leichten Spritzern in Bereichen, in denen das Risiko einer Chemikalienexposition als relativ gering angesehen wird.
Zu den Anforderungen der Norm gehört der Schutz durch eine spezielle Ausrüstung des Gewebes in Kombination mit der erforderlichen Verarbeitung des Anzugs, insbesondere der Nähte. Zu den Prüfkriterien für diese Anforderungen gehören die Beständigkeit des Materials gegen das Eindringen von Flüssigkeiten und die Beständigkeit gegen das Eindringen von Spritzern (siehe Spritzprüfverfahren).
DIN EN 32781 - Schutzkleidung gegen Pestizide
Die Norm DIN EN 32781 regelt die Mindestanforderungen an Schutzanzüge, die beim Umgang mit Pestiziden oder beim Versprühen von Pestiziden getragen werden und den Träger vor möglichen Gefahren beim Ausbringen solcher Stoffe schützen sollen.
Die Leistungsanforderungen an Schutzkleidung gegen Pestizide beinhalten Regelungen zur Festigkeit und Dichtigkeit des Materials. Die Durchlässigkeit wird mit einem speziellen Prüfverfahren nach der Norm DIN EN 14786:2006 ermittelt.
Bei der Arbeit mit unverdünnten, konzentrierten Pflanzenschutzmitteln ist außerdem zusätzliche Schutzausrüstung wie Schürzen, spezielle Schutzhandschuhe für den Pflanzenschutz und Gesichtsschutz erforderlich.
DIN EN 14126 - Schutzkleidung gegen Infektionserreger
Die Leistungsanforderungen und Prüfverfahren für Schutzkleidung gegen Infektionserreger sind in der Norm DIN EN 14126 geregelt. Die nach DIN EN 14126 geprüfte Schutzkleidung gewährleistet den Widerstand gegen das Eindringen von biologisch kontaminierten Flüssigkeiten (bakterielle Nasspenetration).
Die besonderen Anforderungen an Bekleidungsmaterialien zum Schutz vor Infektionserregern gewährleisten den Schutz der Haut und des Trägers vor möglichem Kontakt mit biologischen Stoffen und tragen so dazu bei, die Verbreitung von Mikroben zu verhindern. Schutzanzüge, die nach DIN EN 14126 zertifiziert sind, sind an dem Piktogramm für biologische Gefahren zu erkennen.
Die Norm DIN EN 14126 umfasst die folgenden Prüfungen für Schutzkleidungsmaterialien:
- Penetrationstest mit synthetischem Blut (ISO/FDIS 11603)
- Resistenz gegen Viren (ISO/FDIS 16604)
- Widerstandsfähigkeit gegen Bakterien (ISO/DIS 22610)
- Widerstand gegen das Eindringen von biologisch kontaminierten Aerosolen (ISO/DIS 22611)
- Widerstandsfähigkeit gegen kontaminierten Staub (ISO/DIS 22612)
DIN EN 1073-2 - Schutzkleidung gegen radioaktive Kontamination durch Partikel
Teil 2 der Norm DIN EN 1073 regelt die Anforderungen und Prüfverfahren für unbelüftete Schutzkleidung gegen partikuläre radioaktive Kontamination. Schutzkleidung nach der Norm soll den Träger vor radioaktiver Kontamination durch feste Partikel schützen.
Die Norm behandelt nicht den Schutz vor ionisierender Strahlung oder den Schutz von Patienten vor Kontamination durch radioaktive Substanzen, die bei diagnostischen oder therapeutischen Maßnahmen eingesetzt werden.
Die Leistungsanforderungen an die Schutzkleidung verlangen auch, dass die Kleidung leicht an- und auszuziehen ist und dass das Kontaminationsrisiko auf ein Minimum reduziert ist. Die Schutzkleidung kann aus einem Teil oder aus mehreren Teilen bestehen, die zusammen angezogen werden. Schutzkleidung nach DIN EN 1073-2 muss auch mit fest und dauerhaft angebrachtem Zubehör (Haube, Handschuhe, Galoschen, Atemschutz) ausgestattet sein.